Eine frühzeitige Diagnose und ein multidisziplinärer Behandlungsansatz sind entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen. Die Behandlung der Arthrogryposis multiplex congenita kann dabei sowohl konservativ als auch operativ erfolgen.
Die konservative Arthrogrypose-Behandlung setzt unmittelbar nach der Geburt des Kindes ein. Den größten Erfolg verspricht dabei eine Kombination aus Neurophysiologie und Orthesen. Um die Gelenke möglicherweise zu lockern und vor allem die im Leben wichtigsten Bewegungsabläufe zu ermöglichen, können Physiotherapie, medizinische Hilfsmittel und auch orthopädische Schuhe zum Einsatz kommen. Im späteren Leben sind Betroffene dennoch oft auf Alltagshilfen oder sogar Rollstühle angewiesen.
Ebenso werden auch operative Maßnahmen gegen Arthrogryposis multiplex congenita sehr früh durchgeführt. Eine vollständige “Entsteifung” der Gelenke ist dabei zwar nicht möglich, jedoch kann beispielsweise ein Muskeltransfer die Funktion verbessern oder der Winkel des Gelenks verändert werden, so dass die Gliedmaßen zum Gehen oder Essen genutzt werden können. Im Allgemeinen wird eine AMC-OP dann durchgeführt, wenn das betroffene Kind Hände oder Gliedmaßen nicht ausreichend einsetzen kann oder eine physiotherapeutische Behandlung keine Verbesserung bringt.
Die Behandlung von Arthrogryposis multiplex congenita zeigt in vielen Fällen große Wirkung: Knapp zwei Drittel der Kinder können nach längerer Therapie eigenständig laufen.