Brustkrebs-Früherkennung – durch Vorsorge vorbeugen

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Regelmäßige Untersuchungen wie Mammographie und Ultraschall sowie eine richtige Selbstuntersuchung der Brust sind essentiell, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu entdecken. Ihr Sanitätshaus Seeger stellt in diesem Ratgeber die wichtigsten Methoden zur Brustkrebs-Früherkennung vor und erklärt, worauf Sie bei der Vorsorge achten sollten. Lesen Sie weiter!

Warum ist die Früherkennung von Brustkrebs so wichtig?

Die Früherkennung von Brustkrebs spielt eine entscheidende Rolle bei einer erfolgreichen Behandlung und um die Heilungschancen deutlich zu verbessern. Mit rund 74.500 Neu­erkrankungen jährlich ist Brust­krebs die mit Abstand häufigste Krebserkrankung der Frau. Eine von sechs betroffenen Frauen erkrankt vor dem 50. und knapp zwei von fünf nach dem 70. Lebensjahr. Die Krankheit ist in frühen Stadien meist noch sehr gut behandelbar: Wird der Krebs rechtzeitig erkannt, können Betroffene in weniger invasiven Eingriffen behandelt werden und haben eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit, vollständig zu genesen. Kurz: Eine Brustkrebs-Früherkennung erhöht die Heilungschancen!

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie die Mammographie oder der Brustultraschall ermöglichen es, Tumore zu entdecken, bevor Symptome auftreten. Dies reduziert die Gefahr, dass sich der Krebs ausbreitet oder in ein fortgeschrittenes Stadium übergeht.

Die Brustkrebs-Früherkennung gibt Frauen nicht nur mehr Behandlungsmöglichkeiten, sondern verringert auch die Notwendigkeit umfangreicher Eingriffe wie Chemotherapie oder Brustentfernungen, die im fortgeschrittenen Stadium oft erforderlich sind.
 

Methoden der Brustkrebs-Früherkennung – Mammographie, Ultraschall & Selbstuntersuchung

Die wichtigsten Methoden zur Brustkrebs-Vorsorge sind die Mammographie und der Brustultraschall. Beide Verfahren dienen dazu, Veränderungen im Brustgewebe frühzeitig zu erkennen – noch bevor sich Symptome bemerkbar machen.

  • Mammographie: Diese spezielle Röntgenuntersuchung gilt als Standard in der Prävention von Brustkrebs. Sie kann selbst kleinste Tumore oder Verkalkungen im Brustgewebe sichtbar machen. Mehr zum Ablauf lesen Sie weiter unten.
     
  • Brustultraschall: Der Brustultraschall, auch Sonographie genannt, wird häufig als ergänzende Methode zur Mammographie eingesetzt – besonders, wenn es bereits zu Auffälligkeiten im Screening kam. Er eignet sich besonders gut bei dichtem Brustgewebe, bei dem die Mammographie weniger aussagekräftig ist. Durch den Ultraschall lassen sich auch kleinere Veränderungen im Gewebe erkennen, die nicht durch Röntgenstrahlen sichtbar gemacht werden können. Diese Methode ist schmerzfrei und kommt ohne Strahlenbelastung aus.
     
  • Abtasten der Brust: Das Abtasten, meist in Form einer regelmäßigen Selbstuntersuchung, ist eine einfache und wichtige ergänzende Methode, um mögliche Veränderungen oder Knoten in der Brust frühzeitig zu erkennen. Sie sollte regelmäßig durchgeführt werden, idealerweise monatlich nach der Menstruation. Bei Auffälligkeiten ist es wichtig, weitere ärztliche Untersuchungen wie eine Mammographie oder einen Brustultraschall in die Wege zu leiten.


In Kombination ermöglichen diese drei Verfahren eine umfassende Früherkennung von Brustkrebs, um rechtzeitig die passenden Maßnahmen zu ergreifen.

Mammographie: ab wann & wie oft?

Insbesondere für Frauen ab 50 Jahren werden regelmäßige Untersuchungen empfohlen, da das Brustkrebsrisiko mit zunehmendem Alter steigt. Die Mammographie ist hierbei die wichtigste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. In Deutschland wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine kostenlose Mammographie angeboten.

Für Frauen unter 50 oder über 70 Jahren gilt die Mammographie nicht als Standarduntersuchung, sie kann aber bei speziellen Risikofaktoren, wie familiärer Vorbelastung oder genetischen Mutationen, auch früher und häufiger empfohlen werden. Frauen mit einem erhöhten Risiko sollten dies unbedingt mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin besprechen, um individuelle Vorsorgemaßnahmen zu planen. In solchen Fällen übernehmen Krankenkassen oft auch früher die Kosten.
 

Mammographie: Ablauf

Der Ablauf einer Mammographie ist relativ einfach und dauert in der Regel nicht länger als 20 Minuten. Die Untersuchung erfolgt meist in spezialisierten Vorsorgezentren oder bei Radiolog*innen. Zunächst wird die Brust zwischen zwei Platten vorsichtig zusammengedrückt, um möglichst detaillierte Röntgenaufnahmen zu erhalten. Diese Kompression der Brust kann für manche Frauen unangenehm sein, ist jedoch notwendig, um eine klare Darstellung des Gewebes zu ermöglichen und die Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten.

Während der Mammographie werden von jeder Brust zwei Aufnahmen gemacht – einmal von oben nach unten und einmal seitlich. Diese Aufnahmen zeigen auch kleinste Gewebeveränderungen, die unter Umständen auf einen Tumor hindeuten können. Nach dem MRT der Brust werden im weiteren Ablauf die Bilder von Radiolog*innen ausgewertet. Falls Auffälligkeiten gefunden werden, folgen weitere Untersuchungen, wie z. B. ein Brustultraschall oder eine Biopsie, um eine genaue Diagnose zu stellen. Die Untersuchung ist in der Regel schmerzfrei, kann jedoch für Frauen mit empfindlicher Brust unangenehm sein. 
 

Mammographie Screening: Nachteile & Risiken

Die Mammographie gilt als zuverlässige Methode zur Früherkennung von Brustkrebs, doch wie bei jeder medizinischen Untersuchung, gibt es auch hier einige Nachteile und Risiken, die berücksichtigt werden sollten.

Ein Nachteil der Mammographie ist die mögliche Strahlenbelastung. Obwohl die Menge der verwendeten Röntgenstrahlen gering ist, können wiederholte Untersuchungen über viele Jahre hinweg ein gewisses Risiko darstellen. Dies betrifft insbesondere jüngere Frauen, deren Gewebe empfindlicher auf Strahlen reagiert. Für Frauen unter 50 Jahren wird das Früherkennungsprogramm daher nur bei spezifischen Risikofaktoren wie einer familiären Vorbelastung empfohlen.

Ein weiteres Problem sind falsch-positive Befunde. Bei einer Mammographie können Auffälligkeiten entdeckt werden, die letztendlich harmlos sind. Solche Ergebnisse können zu unnötiger Besorgnis und weiteren, belastenden Untersuchungen führen. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass kleine Tumore übersehen werden, was als falsch-negativer Befund bezeichnet wird.

Trotz dieser Risiken überwiegen die Vorteile der Mammographie, insbesondere für Frauen ab 50 Jahren. Bei Unklarheiten ist es wichtig, mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu besprechen, ob die Untersuchung für Sie geeignet ist.
 

Selbstuntersuchung der Brust – Anleitung & Tipps

Zur Brustkrebs-Früherkennung gehört auch das Abtasten der Brust. Ab dem 30. Lebensjahr wird Frauen einmal jährlich eine gynäkologische Tastuntersuchung angeboten. Allerdings sollte das nicht alles sein: Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust zu Hause ist eine wichtige Maßnahme, um Brustkrebs früh zu erkennen. Es ist eine einfache Methode, die jede Frau eigenständig durchführen kann.

Anleitung Brust abtasten:

  1. Im Spiegel betrachten: Stellen Sie sich mit nacktem Oberkörper vor einen Spiegel und betrachten Sie Ihre Brüste in verschiedenen Positionen – mit erhobenen Armen, mit herabhängenden Armen und mit aufgestützten Händen. Achten Sie auf sichtbare Veränderungen wie Asymmetrien, Einziehungen der Haut, Rötungen oder Schwellungen.
     
  2. Tasten im Stehen: Heben Sie den rechten Arm und tasten Sie mit den Fingern der linken Hand die rechte Brust ab. Beginnen Sie mit streichenden Bewegungen außen an der Brust und arbeiten Sie sich spiralförmig bis zur Brustwarze vor. Wiederholen Sie das gleiche für die linke Brust. Achten Sie dabei auf Knoten, Verhärtungen oder schmerzhafte Stellen.
     
  3. Tasten im Liegen: Diese Methode ist besonders hilfreich, da das Brustgewebe im Liegen flacher wird. Verwenden Sie Ihre Fingerkuppen, um das Gewebe vorsichtig zu drücken und Veränderungen zu erspüren.


Worauf Sie achten sollten:

  • Knoten oder Verhärtungen
  • Einziehungen der Haut oder Brustwarze
  • Veränderungen der Brustgröße oder -form
  • Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze


Wichtig: Die Selbstuntersuchung ersetzt bei Frauen ab 50 oder Risikopatientinnen nicht die professionelle Vorsorge und die gynäkologischen Früherkennungsuntersuchungen. Das Abtasten dient jedoch als ergänzende Maßnahme zwischen den Untersuchungen, sollte bereits im jungen Alter begonnen werden und zählt zur selbständigen Brustkrebs-Vorsorge ab 20. Falls Sie Auffälligkeiten bemerken, sollten Sie sofort eine*n Arzt/Ärztin aufsuchen, um weitere Untersuchungen wie eine Mammographie oder einen Brustultraschall durchführen zu lassen.
 

Kosten für Brustultraschall & Mammographie: Krankenkassenleistungen bei Brustkrebs-Früherkennung

Die Mammographie wird in Deutschland im Rahmen des Mammographie-Screenings Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre kostenlos angeboten. Dies ist Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung, und die Mammographie-Kosten werden hier vollständig von den Krankenkassen übernommen. Bei Frauen unter 50 Jahren oder mit erhöhtem Risiko, wie familiärer Vorbelastung, kann die Mammographie ebenfalls früher von der Krankenkasse bezahlt werden – hier bedarf es einer ärztlichen Empfehlung.

Kosten für einen Brustultraschall werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur dann übernommen, wenn ein konkreter Verdacht auf eine krankhafte Veränderung besteht oder bestimmte Risikofaktoren vorliegen. Für reine Vorsorgeuntersuchungen müssen Frauen entstehende Kosten in der Regel selbst tragen. Bei privaten Kassen oder individuellen Zusatzversicherungen kann eine Kostenübernahme eher erfolgen. Es empfiehlt sich, vor der Untersuchung Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal und der Krankenkasse zu halten.

Seeger steht als Gesundheitspartner an Ihrer Seite – wir informieren Sie sowohl zur Prävention des Mammakarzinoms als auch zur Brustkrebsnachsorge. Unsere Versorgungszentren nach Brustoperation bieten eine individuelle und diskrete Beratung und Versorgung nach einer Brustoperation – und das im Idealfall mit vollständiger Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse.

Brustkrebsprävention & Risikofaktoren – was Sie zusätzlich gegen Mammakarzinom tun können

Die beste Vorsorge ist und bleibt natürlich die Prävention in Form eines gesunden, vorbeugenden Lebensstils. Einige Faktoren rund um das Brustkrebsrisiko sind hier aktiv beeinflussbar, während andere sich nur teilweise oder gar nicht verändern lassen.

Aktiv beeinflussbare Faktoren:

  • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung, reich an Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren, wirkt entzündungshemmend und kann das Risiko verringern.
     
  • Regelmäßige Bewegung: Schon 30 Minuten Bewegung täglich können helfen, das Brustkrebsrisiko zu senken, indem sie das Immunsystem stärken und das Hormongleichgewicht regulieren.
     
  • Normalgewicht halten: Übergewicht, besonders nach den Wechseljahren, erhöht das Risiko. Ein gesundes Körpergewicht zu halten, ist ein wichtiger Präventionsfaktor.
     
  • Geringer Alkoholkonsum: Alkohol ist ein bekannter Risikofaktor für die Entstehung von Brustkrebs. Ein maßvoller Umgang oder der Verzicht auf Alkohol kann das Risiko minimieren.


Teilweise beeinflussbare Faktoren:

  • Frühe Schwangerschaften: Frauen, die in jungen Jahren schwanger werden, haben ein geringeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
     
  • Lange Stillzeiten: Stillen wirkt sich positiv auf das Brustkrebsrisiko aus und bietet einen gewissen Schutz.


Nicht beeinflussbare Risikofaktoren:

  • Zunehmendes Alter: Mit steigendem Alter erhöht sich das Brustkrebsrisiko, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig sind.
     
  • Familiäre Vorbelastungen & genetische Faktoren: Erbliche Anlagen, wie eine familiäre Belastung, können das Risiko erhöhen, insbesondere bei bestimmten Genmutationen.
     
  • Gutartige Veränderungen in der Brust: Vorherige gutartige Erkrankungen oder Veränderungen in der Brust können das Risiko ebenfalls steigern.


Durch die Kombination präventiver Maßnahmen und der Teilnahme an regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen können Sie aktiv dazu beitragen, Ihr Brustkrebsrisiko zu senken und mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Sollten Sie weitere Fragen haben oder Beratung wünschen, steht Ihnen das Sanitätshaus Seeger jederzeit zur Verfügung.
 

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