Die Gründe für eine Blasenschwäche können vielfältig sein:
Inkontinenz durch Schwangerschaft:
- Vermehrte Progesteronbildung macht das Gewebe weich, um den Körper auf die Geburt vorzubereiten.
- Stärker durchbluteter Beckenraum steigert Nierentätigkeit und Urinproduktion.
- Die wachsende Gebärmutter sowie das Gewicht des Kindes drücken auf die Blase und reduzieren das Fassungsvermögen. Dieses liegt im Schnitt bei Frauen bei 250 bis 550 ml.
Inkontinenz nach Blasenentzündungen:
- Eine Blasenentzündung wird häufig durch Darmbakterien ausgelöst.
- Chronische Blasenentzündungen können die Blasenwand schädigen und eine überaktive Blase zur Folge haben.
- Risikofaktoren, die sogar für eine Harninkontinenz ursächlich sein können, sind: Unterkühlungen, falsche Intimhygiene, ein geschwächtes Immunsystem oder Geschlechtsverkehr (Honeymoon-Syndrom bzw. Honeymoon-Zystitis).
Inkontinenz bei Diabetes:
- Zwei Drittel der Typ-2-Diabetiker*innen leiden häufig unter Harndrangproblemen.
- Das äußert sich in häufigem nächtlichem Wasserlassen (Nykturie) sowie zahlreichen Blasenentleerungen in kleinen Mengen (Pollakisurie).
- Grund: Dauerhaft erhöhter Blutzucker schädigt offenbar die Nerven, die die Blasenentleerung steuern.
- Folge: Überaktive Blase (vorzeitige Entleerung, auch, wenn sie nur gering gefüllt ist) oder Überlaufinkontinenz.
Weitere Ursachen einer Harninkontinenz:
- Harninkontinenz im Alter: Mit zunehmendem Alter kann sich die Muskulatur im Bereich des Beckens und der Blase schwächen, was zu Harninkontinenz führen kann.
- Harninkontinenz wegen Übergewicht: Übergewicht und Fettleibigkeit können den Druck auf die Blase erhöhen und zu Blasenschwäche führen.
- Neurologische Erkrankungen und Harninkontinenz: Nervenstörungen, zum Beispiel Multiple Sklerose oder Parkinson, können die Kontrolle über die Blase beeinträchtigen.
- Harninkontinenz bei Prostataproblemen: Bei Männern kann eine vergrößerte Prostata eine Ursache für Blasenschwäche sein.
- Medikamente können Harninkontinenz begünstigen: Einige Medikamente, wie Diuretika oder Antidepressiva, können eine trockene Blase oder Blasenschwäche verursachen.
Es ist wichtig zu beachten, dass bei jedem Menschen unterschiedliche Faktoren zu einer Blasenschwäche beitragen. Ein Arzt/eine Ärztin kann helfen, die spezifischen Ursachen zu bestimmen, und die beste Behandlung empfehlen.
Lesen Sie mehr zum psychologischen Aspekt und zu den Risiken einer Inkontinenz in unserem allgemeinen Ratgeber zur Inkontinenz.