Morton Neurom: Was tun?

Bei der Morton Neuralgie entsteht ein schmerzhafter Knoten im Mittelfuß. Nur durch gezielte Übungen und passende Hilfsmittel aus dem Sanitätshaus lassen sich die Beschwerden langfristig beseitigen.
© Bauerfeind AG

In manchen Fällen ist eine OP notwendig. Wir stellen Ihnen beim Sanitätshaus Seeger das Morton Neurom näher vor – und erklären, was Sie dagegen tun können. 

Morton Neurom: Was Sie wissen sollten

Einige beschreiben die Symptome als pelziges Kribbeln oder Brennen in den Zehen. Andere klagen über einen plötzlich stechenden Schmerz. Die Rede ist vom Morton Neurom, auch Morton Syndrom, Metatarsalgie oder Morton(sche) Neuralgie genannt. Was tun, wenn die Schmerzen im Mittelfuß beim Gehen und Stehen immer schlimmer werden und bis zur Basis der Zehen ausstrahlen?

Vor einer möglichen medikamentösen und gar operativen Therapie wird beim Morton Neurom zunächst die klassische Behandlung ausprobiert. Dabei werden eine Reihe von Hilfsmitteln aus dem Sanitätsfachhandel eingesetzt, die im täglichen Gebrauch einen großen Unterschied machen, da sie Schmerzen reduzieren und so die Belastbarkeit wiederherstellen. Lesen Sie weiter.
 

Definition der Morton Neuralgie

Zunächst: Was ist überhaupt ein Neurom? Ein Neurom ist eine gutartige Wucherung des Nervengewebes. Diese kann z.B. entstehen, wenn sich in Reaktion auf eine Verletzung oder Durchtrennung eines Nervs bei einer OP oder Amputation neues Gewebe bildet. Auch eine chronisch-mechanische Irritation feiner Nerven kann der Auslöser für die Nervenverdickung sein.

Ein Morton Neurom ist eine Fußerkrankung, die durch Schmerzen im Bereich des Vorfußes, insbesondere zwischen den Zehen, charakterisiert ist. Sie entsteht, wenn das Gewebe um einen Nerv, der zu den Zehen führt, verdickt wird. Die Metatarsalgie  ist der Oberbegriff für Schmerzen, die am Mittelfuß auftreten.

Bei einem Morton Neurom betrifft die schmerzhafte Verdickung der Nerven am Vorfuß meist die Stelle zwischen den Mittelfußknochen, genauer gesagt: zwischen der zweiten und dritten oder der dritten und vierten Zehe. Der verdickte Nerv ist normalerweise der Plantarnerv. Fehlstellungen der Zehen oder des Fußgewölbes führen häufig zu Druck, wiederholter Reibung und damit einer mechanischen Überreizung.
 

Morton Neurom: Symptome / Schmerzen

Als Symptome der Morton Neuralgie verspüren Betroffene in der Regel zuerst Taubheit, Kribbeln oder ein diffuses Missempfinden in den Zehen. Im späteren Verlauf der Erkrankung strahlen heftige Schmerzen vom Mittelfuß bis in die Zehen aus.

Typische Symptome und Schmerzen des Morton Neurom sind:

  • Schmerzen im Vorderfuß / Metatarsalgie: Oft zwischen dem dritten und vierten Zeh lokalisiert, kann der Schmerz scharf, brennend oder stechend sein.
     
  • Gefühl eines Fremdkörpers: Betroffene beschreiben ein Gefühl, als hätten sie einen kleinen Stein oder eine Erbse in ihrem Schuh.
     
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln: Tritt häufig in den betroffenen Zehen auf und kann sich wie eine Art elektrischer Schock anfühlen.
     
  • Schmerzzunahme bei Belastung: Die Symptome können sich beim Gehen, Stehen oder bei sportlichen Aktivitäten verschlimmern.
     
  • Linderung durch Schuhwechsel oder Barfußgehen: Oft berichten Betroffene eine vorübergehende Erleichterung der Symptome, wenn sie enge Schuhe ausziehen oder barfuß laufen. 


Für eine fachliche Morton Neurom-Diagnose wenden Sie sich für eine zeitnahe Untersuchung an Ihre*n behandelnde*n Arzt / Ärztin.
 

Morton Neurom: Ursachen & Risikofaktoren

Eine Reihe von Risikofaktoren können das Morton Neurom auslösen oder verstärken. Eine häufige Ursache ist ein Platzmangel zwischen den Mittelfußknochen. Verstärkende Ursachen der Morton Neuralgie sind Faktoren wie verkürzte Wadenmuskeln, Arthrose im Großzehengrundgelenk oder eine eingeschränkte Beweglichkeit im Sprunggelenk.

Im Folgenden führen die häufigsten Morton Metatarsalgie-Ursache auf:

  • Mechanische Belastung: Enge Schuhe mit hohen Absätzen sowie Sportarten mit hohem Stoß- und Druckaufprall sorgen für eine wiederholte, mechanische Belastung und Druck auf den Vorfuß. Das kann den Nerv im Mittelfußbereich irritieren und zur Bildung eines Neuroms beitragen.
     
  • Fehlstellungen der Zehen: Auch Hammerzehen oder Spreizfüße sowie andere Abweichungen in der Ausrichtung der Zehen können den Druck auf die Nerven zwischen den Zehen erhöhen und die Entwicklung eines Morton Neuroms begünstigen.
     
  • Genetische Veranlagung: Forscher gehen davon aus, dass auch die familiäre Veranlagung eine Rolle spielt. Einige Menschen sind somit genetisch anfälliger für die Entwicklung eines Morton Neuroms.
     
  • Traumatische Verletzungen: Bei Verstauchungen und Prellungen im Bereich des Vorfußes wird mitunter der Nerv geschädigt. Das kann eine Entzündung auslösen und zur Neuralgie führen.


Die Ursache eines Morton Neuroms ist somit von Fall zu Fall unterschiedlich und nicht immer eindeutig identifizierbar. Bei anhaltenden Fußschmerzen oder Verdacht auf ein Morton Neurom hilft deshalb eine genaue Ursachenanalyse. Bei der Diagnostik hilft Ihnen Fachpersonal für Orthopädie oder Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen. 
 

Behandlung & Therapie: Ist das Morton Neurom heilbar?

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Ein Morton Fuß kann in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden, aber die Heilung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Grades des Neuroms, der gewählten Behandlungsoptionen und auch davon, wie jede*r Patient*in individuell auf die Therapie reagiert. Grundsätzlich kann sich ein Morton Neurom auch nach einiger Zeit wieder von allein zurückbilden. Das gelingt umso schneller, wenn der Druck auf die Nerven durch entsprechende Maßnahmen wie z.B. durch Einlagen verringert wird.

Mögliche Behandlungswege für das Morton Neurom:

Wie ein Morton Neurom behandelt wird – ob klassisch konservativ, medikamentös oder sogar operativ – hängt in erster Linie davon ab, wie ausgeprägt die Symptome sind. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.
 

Konservative Therapie beim Morton Neurom

Beim Morton Neurom bedeutet konservative Therapie “ohne OP” – also dass Methoden wie Mobilisierung des Fußes und Übungen zur Muskelkräftigung mit dem gezielten Einsatz von orthopädischen Hilfsmitteln kombiniert werden. Die konservative Neurinom Therapie hat stets zum Ziel, den mechanischen Stress auf den Nerv zu reduzieren. Sie führt in der Regel zu einer deutlichen Verbesserung der Schmerzen und Beschwerden, in einigen Fällen verschwinden die Symptome sogar vollständig. Die Heilung kann jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Physiotherapie / Übungen / Fußgymnastik bei Morton Neurom

Eine gezielte Mobilisation des Vorfußes, beispielsweise durch Fußmassagen und bestimmte Fußübungen, trägt bei einem Morton Neurom zur Rückbildung des Nervenknotens bei und schafft Platz zwischen den meist zu eng stehenden Mittelfußknochen. Auch Übungen, welche die Beweglichkeit im Sprunggelenk verbessern und die Vorfußmuskulatur gezielt kräftigen, haben sich bei der Behandlung des Neurinom Fußes bewährt.

Physiotherapie oder eine Stoßwellentherapie haben sich beim Morton Neurom bewährt.

Orthopädische Einlagen & Hilfsmittel

Die Verwendung von orthopädischen und medizinischen Hilfsmitteln wie z.B. speziellen Schuhen, Einlagen oder Polstern kann in Kombination mit der physikalischen Therapie auch kurzfristig die Schmerzen und Symptome beim Morton Neurom lindern. Ohne Einlagenversorgung kehren die Beschwerden jedoch meist schnell zurück. Gerne beraten wir Sie im Sanitätshaus ausführlicher zu den nachfolgend aufgeführten Hilfsmitteln:

  • Orthopädische Schuhe: Das Tragen von Schuhen mit breiteren Zehenboxen reduziert den Druck auf die betroffenen Zehen und lindert dadurch die Schmerzen. Unser Sanitätsfachhandel fertigt spezielle Schuhe an, um den Mittelfuß zu entlasten.
     
  • Medizinische Einlagen & Polster: Spezielle orthopädische Einlegesohlen, Polster und Einlagen entlasten die Nerven im Mittel- und Vorfuß. Sie werden unter dem Fußgewölbe platziert, korrigieren die Fußstellung und verringern den Druck auf den Plantarnerv. In den Filialen unserer Gesundheitshäuser passen wir diese Produkte individuell für Sie an.
     
  • Fußgewölbestützen: Auch Fußgewölbestützen können helfen, den Druck auf den betroffenen Nerv zu reduzieren. Sie tragen damit auch zur Rückbildung des Neuroms bei.
     
  • Schienen & Zehenspreizer: Um die Zehen in einer bestimmten Position zu halten, bieten wir im Seeger Sanitätshaus außerdem Schienen und Zehenspreizer an. Auch diese verringern den Druck auf das Neurom.
     

Hilfsmittel wie Schuheinlagen und Polster eignen sich natürlich auch zur Prävention der Metatarsalgie. Ist z. B. eine Fehlstellung der Zehen oder des Fußgewölbes bekannt, kann der Entstehung eines Morton Neuroms auf diese Weise vorgebeugt werden. 
 

Die Morton Neuralgie mit Medikamenten behandeln

Eine medikamentöse Neurinom-Behandlung ist eine weitere Möglichkeit ohne OP bei der Therapie des Morton Neuroms: Durch entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen sowie durch Kortikosteroid-Injektionen rund um die Region des Neuroms werden vorübergehend Schmerzen und Entzündungen reduziert. Auf diese Weise werden jedoch nur die Symptome kontrolliert. Eine dauerhafte Heilung kann so nicht erzielt werden.

Die Wirksamkeit von Medikamenten und Injektionen variiert in Abhängigkeit von der Schwere des Morton-Neuroms. Auch die individuellen Bedürfnisse der Patient*innen müssen dabei berücksichtigt werden. 
 

Wenn nichts mehr hilft: Morton Neurom-OP

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend sind oder Symptome fortschreiten, kann ein operativer Eingriff zur Entfernung des Neuroms in Betracht gezogen werden. Der chirurgische Eingriff bietet die Möglichkeit einer dauerhaften Heilung, da das betroffene Gewebe entfernt wird. Die Morton Neurom-OP dauert in der Regel nicht allzu lange, die Genesung nach der Operation kann jedoch einige Wochen in Anspruch nehmen.
Nach einer Morton Neurom-OP fallen die individuellen Erfahrungsberichte stets unterschiedlich, jedoch meist positiv aus.

Wissenswert ist außerdem: Die Heilungschancen sind von Fall zu Fall unterschiedlich und nicht alle Patient*innen mit Morton Neurom benötigen automatisch eine Operation. Eine rechtzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. 
 

Stoßwellentherapie bei Morton Neurom

Mit der Stoßwellentherapie gibt es noch ein weiteres nicht-invasives, alternatives Verfahren ohne OP, um das Morton Neurom, also den schmerzhaften Nervenknoten im Vorfuß, zu therapieren: Der Nervenknoten wird dabei zwar nicht zerstört, aber durch die Stoßwellentherapie kann die Durchblutung im Bereich des Nervs gesteigert werden. Dadurch werden vermehrt körpereigene, entzündungshemmende Botenstoffe erzeugt. 

Fazit zur Behandlung des Neurom am Fuß: Mehrere Therapieansätze kombinieren

In vielen Fällen macht beim Morton Neurom eine Kombination verschiedener Behandlungsansätze Sinn. Wenn konservative und alternative Maßnahmen nicht ausreichen, um die Symptome zu lindern, kann eine Operation zur Entfernung des Neuroms in Erwägung gezogen werden. In jedem Fall empfiehlt sich die ausführliche Beratung bei einem Orthopäden / einer Orthopädin oder einem Facharzt / einer Fachärztin für Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen. Bei Seeger beraten wir Sie zusätzlich umfassend über alle verfügbaren Hilfsmittel. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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