Haglundferse – die Entzündung im Fersenbein

Ist das Fersenbein verformt, steht es hervor und schmerzt, so steckt dahinter oft die sogenannte Haglundferse, die oft auch Überbein genannt wird. Diese angeborene oder erworbene Deformation des Knochens führt oft zu Entzündungen und Schmerzen – nicht unähnlich zum Fersensporn.

Was es zum sogenannten Überbein an der Ferse zu wissen gibt, das erklärt Ihnen das Sanitätshaus Seeger in diesem Ratgeber. Dabei gehen wir auf Definition, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Haglundferse ein.

Was ist eine Haglundferse?

Eine Haglundferse – auch Haglund-Exostose genannt – ist eine krankhafte Veränderung des Fersenbeins. Diese zeichnet sich durch eine starke Vorwölbung aus, die oft zu einem erhöhten Druck im Schuh führt. Die Fehlbildung des Knochens führt häufig an der Achillessehne und den anliegenden Schleimbeuteln zu Verkalkungen und Verknöcherungen.

In den meisten Fällen wird die Haglundferse erworben, vor allem durch Fehlbelastung oder infolge von Fußfehlstellungen. Nur sehr wenige Menschen haben ein angeborenes Überbein an der Ferse.

Das Überbein hinten an der Ferse kann symptomfrei auftreten, die Haglundferse kann aber auch mit Schmerzen einhergehen, sowohl dauerhaft als auch nur bei Bewegung. Besonders die Schleimbeutel an der Haglundferse neigen daher zu Entzündungen.

Haglundferse: Symptome

Die Symptome der Haglundferse sind je nach Person unterschiedlich stark ausgeprägt – manche Personen erleben eine Haglundferse ohne Schmerzen, andere leiden immer wieder an Entzündungen. Im Wesentlichen können folgende Symptome auf eine Haglund Exostose hinweisen:

  • Sicht- & spürbare Vorwölbung der Ferse
  • Rötung, Schwellung oder Entzündung im Fersenbereich oder an der Achillessehne
  • Schmerzen an der Ferse bei Druck und Belastung (etwa bei Sport oder beim Tragen von engen Schuhen)
  • Immer schlechter passendes Schuhwerk
  • Schmerzen an der Achillessehne
  • Verspannungen in der Wadenmuskulatur oder Knieschmerzen


Das häufigste Symptom ist und bleibt der Schmerz.

Ursachen des Überbeins an der Ferse

Die Ursachen der Haglundferse sind vielfältig; meist kann die Erkrankung nicht sicher auf einen Faktor zurückgeführt werden. Zumeist ist es die Kombination mehrerer Ursachen, die zur Haglund Exostose führen, darunter etwa:

  • Genetische Veranlagung: Eine erblich bedingte Fußstruktur kann die Entwicklung einer Haglundferse begünstigen. Dazu gehören ein hoher Fußbogen (Pes cavus) oder eine abnormale Fersenform.
     
  • Fehlstellungen des Fußes: Bestimmte Fußfehlstellungen wie der Hohlfuß oder eine Überpronation (Überdrehen des Fußes nach innen beim Gehen oder Laufen) können den Druck auf die Rückseite der Ferse erhöhen und die Entstehung einer Haglundferse begünstigen.
     
  • Schuhwerk: Häufiges Tragen von Schuhen mit steifen oder schlecht sitzenden Fersenkappen, insbesondere solche mit hohem Absatz, kann durch Druck und Reibung an der Rückseite der Ferse die damit Entstehung einer Haglundferse fördern.
     
  • Überbeanspruchung: Die Ursache der Haglundferse kann in der übermäßigen Ausführung von (sportlichen) Aktivitäten liegen, bei denen wiederholt Belastung und Druck auf die Ferse ausgeübt wird, beispielsweise Springen, Leichtathletik oder Fußball.

Hausmittel, Übungen & Einlagen: Kann man eine Haglundferse selbst behandeln?

Grundsätzlich kann eine Haglundferse mit Hausmitteln behandelt werden, allerdings ist es immer ratsam, sich eine professionelle Meinung einzuholen. Gerade, wenn die Schmerzen an der Ferse öfter auftreten oder nicht verschwinden, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Eine sofortige Versorgung bei akuten Schmerzen gelingt bei einem Überbein an der Ferse auch mit Hausmitteln. Beispielsweise lassen sich durch Kühlung, Ausruhen der schmerzenden Stellen oder eine Pause vom Sport die Symptome der Haglundferse selbst behandeln.

Auch können einige konservative Behandlungsmethoden selbst angewandt werden, so etwa die Versorgung der Haglundferse mit Tape oder durch Übungen. Für andere Maßnahmen sollte eine Absprache mit einem Arzt / einer Ärztin oder einem anderen Profi erfolgen – das gilt besonders bei der Stoßwellentherapie oder beim Tragen von orthopädischen Einlagen, die gegen die Haglundferse helfen sollen. Des Weiteren können auch Physiotherapie oder Hilfsmittel wie Orthesen oder orthopädische Schuhe als nicht-operative Methoden nützlich sein, um gegen die Haglundferse vorzugehen.

Behandlung der Haglundferse durch OP

Was tun, falls die Haglundferse bleibt? Wenn die konservativen Maßnahmen keine nachhaltige Wirkung entwickeln, kann man die Haglundferse auch mittels einer OP behandeln. Die operative Therapie verläuft bei einer Haglundferse in der Regel minimalinvasiv, es wird also ein möglichst geringfügiger Eingriff vorgenommen. Die Kosten einer OP an der Haglundferse übernimmt meist die Krankenkasse.

Folgende OPs kommen bei einem Fersen-Überbein in Frage:

  • Arthroskopie (Gelenkspiegelung): Bei dieser Operation der Haglundferse wird das rückseitige Fersenbein verschmälert, indem der Knochenvorsprung abgetragen wird. Ist der Schleimbeutel entzündet, kann auch dieser während der Prozedur entfernt werden.
     
  • Knochenumstellung des Fersenbeins (Zadek-Operation): Bei dieser Haglundfersen-OP erfolgt ein chirurgischer Eingriff, der die Position des Fersenbeins verändert.
     
  • Offene Sehnenrevision: Um das Überbein an der Ferse zu behandeln, kann auch eine offene Sehnenrevision durchgeführt werden. Hierbei wird die Achillessehne durch einen Schnitt operativ untersucht und repariert, indem beschädigtes Gewebe, Verkalkungen oder Narbengewebe entfernt werden.

Erfülltes Leben trotz Haglundferse – mit Seeger an Ihrer Seite!

Eine Haglundferse kann schmerzhaft sein und den Alltag massiv einschränken, da sie die Mobilität und Freizeit massiv beeinträchtigt – doch sie lässt sich auch bekämpfen. Sowohl konservative als auch operative Maßnahmen sind geeignet, um dem Überbein an der Ferse entgegenzuwirken und die Bewegungsfähigkeit von Patient:innen wiederherzustellen.

Dabei unterstützen die Expert:innen von Seeger Sie gerne. Wir helfen Ihnen bei Fragen, klären über Behandlungsmethoden auf und bieten hochwertige Orthesen und Hilfsmittel an, die zur Linderung und Heilung der Haglundferse beitragen können. Besuchen Sie uns dafür jederzeit in einem unserer Seeger Gesundheitshäuser oder rufen Sie uns über unser Servicetelefon an – wir freuen uns darauf, Sie zu beraten!

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